Simultanaktion

Auf 1 Blick

Simultanaktion (nach Harald Braem 1989) ist der Name einer Brainfloating-Kreativitätstechnik, bei der durch einen synchronen Körpereinsatz Energien freigesetzt und Schaltkreise im Gehirn stimuliert werden, die mehr oder weniger unbekannt sind oder selten genutzt werden. Die eigentliche Aufgabenstellung wird zunächst mittig auf den Tisch gelegt mit jeweils rechts und links einem Blatt Papier daneben, worauf spontane Ideen und Anregungen notiert werden können; ein zweiter Schritt führt zu synchronem Zeichnen mit beiden Händen, vollkommen losgelöst von der eigentlichen Aufgabe. Die dritte Phase dient der Auswertung und dem Zusammenbringen von Aufgabenstellung und Assoziationen.

-

Technikbeschreibung

Ausführung

1. Wird die Simultanaktion eingesetzt, um eine Aufgabe zu lösen, wird vorab die anstehende Aufgabe auf einem Zettel notiert und oben auf einem Flipchart befestigt.
2. Zunächst vertiefen Sie sich für eine Zeit in die Aufgabe. Erste Ideen zur Aufgabenstellung, auch kleine Bilder, Skizzen o.ä., werden sofort notiert und an die Wand geheftet.
3. Wenn der Gedankenstrom abebbt, wird simultan gezeichnet. Positionieren Sie sich vor einem großen Blatt Papier oder einem Flipchart-Block und nehmen Sie in beide Hände einen Stift. Fangen Sie an, beidhändig zu zeichnen, zu schreiben, zu kritzeln oder einfach drauflos zu malen. Skizzen, Symbole, alles ist erlaubt. Wichtig ist gerade zu Anfang, bewusste Impulse zu ignorieren und den Händen freien Lauf zu lassen. Was immer an konkreten Ideen kommt, wird direkt zeichnerisch festgehalten, wobei auch die ungeübte Hand eine Rolle spielen soll. So entsteht ein Gesamtbild, das sowohl zweckfreie, wie auch aufgabenbezogene Elemente enthält.
4. Abschließend wird eine Auswertung vorgenommen, was die entstandenen Ergebnisse in Bezug auf die Aufgabenstellung hergeben.

Hinweise

• Eine weitere Steigerung ist möglich, indem Bewegungsabläufe des gesamten Körpers oder sogar Rhythmisierungen in die Aufzeichnungen einbezogen werden. Dazu werden am Besten mehrere Flipcharts aneinander geklebt und/oder an einer Wand oder Pinnwand befestigt, um Raum für Bewegung beim Malen zu schaffen.
• Die Anweisungen für die Brainfloating-Übungen sind als persönliche Anrede in der Sie-Form geschrieben; damit eignen sie sich auch als Handlungsanweisung, die in einer Gruppe 1:1 vorgelesen werden kann.
• Wie für alle Brainfloating-Übungen wird auch bei dieser Technik empfohlen, sie zumindest anfänglich (ggf. auch komplett) einzeln/ alleine durchzuführen, um eine individuelle Vertrautheit mit dem Format herzustellen.

Variationen

• Die Simultanaktion kann auch ohne Aufgabenbezug als Entspannungsübung eingesetzt werden.

Nutzen

• Die Technik macht mit simultanen Abläufen vertraut und steigert, regelmäßig geübt, die Multitaskingfähigkeit des Gehirns.
• Überschreiten "rationaler" Denkgrenzen und Aktivieren des gesamten Gehirns.

Literatur

• Harald Braem: Brainfloating. Landsberg 1989. ISBN 3-478-08406-7
• Michael Luther: Das große Handbuch der Kreativitätsmethoden. Bonn 2013. ISBN 3941965476