Frageformate

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Auf 1 Blick

Unter Frageformaten werden Gesprächstechniken verstanden, die in Kommunikationssituationen zwischen Einzelpersonen oder innerhalb einer Gruppe zur Informationsgewinnung zum Einsatz kommen.

Im Bereich der kreativen Ideenfindung können ausgewählte Frageformate jeweils bestimmte Abschnitte (Phasen) des kreativen Prozesses speziell unterstützen. Allgemein wird dabei unterschieden in konstruktive Frageformate und destruktive Frageformate.

Gleichzeitig gilt es zu berücksichtigen, dass Fragen immer auch steuernd wirken können, und demgemäß sowohl einen konstruktiv-förderlichen, wie auch einen destruktiv-negativen/ -behindernden Fokus auslösen/ bewirken und damit auch zur absichtlichen Einflussnahme eingesetzt werden können.

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Frageformate

Konstruktive Frageformate

Konstruktive Frageformate dienen zuvorderst der neutralen Informationsgewinnung; sie können in diesem Kontext auch weitere nützliche Informationen erfüllen, wie speziell z.B. das Aufdecken von Hintergründen einer Killerphrase (i.S.v. Verständnisfragen). Folgende konstruktive Frageformate werden in kommunikativen Kontexten oft eingesetzt:

  • Geschlossene Frage (kurz mit 'ja' oder 'nein' zu beantworten): "Das wurde also schon immer so gemacht?" "Und hat sich das nachweislich bewährt (i.S.v. "Hat das nachweislich immer zum Erfolg geführt")?"
  • Halboffene Frage: "Welche Befürchtungen stehen hinter diesem Argument/ dieser Aussage?" "Welche Belege gibt es dafür?" "Bei welcher Gelegenheit wurde das so gemacht und hat zum Erfolg geführt?"
  • Offene Frage: "Inwiefern ist diese Aussage (ggf.: in dieser Phase) jetzt hilfreich für den Prozess?" "Worauf würde das hinauslaufen - was ist Ihr Vorschlag?"
  • Meta-Frage: "Was soll mit dieser Aussage bezweckt werden?" "Bei welchen Gelegenheiten hat das nicht zum Erfolg geführt?" (Suche nach Ausnahmen) "Welche Belege haben schon gezeigt, dass es auch anderes gehen kann (i.S.v. Best Practice-Beispielen)?"
  • Imaginäre Frage: "Was wäre, wenn (i.S.v. "nur mal angenommen") das in diesem Fall nicht erfolgversprechend wäre?" bzw.: "..., Wenn in diesem Fall/ bei dieser Idee eine andere Vorgehensweise erfolgreicher wäre?"
  • Lösungsfokussierte Frage: "Welche Voraussetzungen müssten erfüllt sein (bei uns, auf dem Markt, ...), damit dieser Ansatz zum Erfolg führen kann?"


Destruktive Frageformate

Destruktive Frageformate haben oft weniger den Zweck, Informationen zu gewinnen, sondern den Befragten oder ein Gespräch vielmehr in eine ganz bestimmte Richtung zu lenken; daher können solche Frageformen mitunter auch als Killerphrasen verstanden werden. Beispiele hierfür sind:

  • Suggestivfrage: Die Frage zielt in eine ganz bestimmte Richtung, in die der Befragte gelenkt werden soll bzw. deren ausdrückliche Bestätigung angestrebt wird; typisch für die Art der Fragestellung ist z.B. die Endformulierung "nicht wahr?". Bsp.: "Sie sind doch auch der Meinung, dass ...?"
  • Pseudofrage: Die Antwort auf diese Frage ist dem Fragenden eigentlich egal, es geht vielmehr um die Frage selbst (z.B. um sich als Fachmann hervorzutun, der zwar nichts behauptet, aber dennoch 'wissend' erscheint (bzw. im verneinenden Fall nicht als dumm dastehen muss)). Ein Bsp. für viele: "War das nicht Osborn, der das Brainstorming entwickelt hatte?".
  • Fangfrage: Eine Fangfrage ist die geschickte Sonderform einer rhetorischen Frage, mit der man erreichen will, dass der Befragte sich verrät bzw. etwas ungewollt preisgibt - bzw. mit der versucht wird, auf indirektem Weg zu einer erwünschten Information zu kommen; Bsp.: "Wie würde sie ihr bester Freund beschreiben?", oder auch "Was ist ihr größter Fehler?"
  • Fokusfrage (auch "Investigativfrage" bzw. Influencerfrage"): Vom Kern her eine neutrale Frageform, die allerdings sowohl positiv, wie auch negativ fokussierend eingesetzt werden kann, und in der negativen Form gerne auch als Killerphrase genutzt wird. Beispiel für eine positive Fokusfrage: "Wenn wir das so machen würden. wo könnte uns das hinführen?"; Beispiel für eine negative Fokusfrage: "Na was macht xy?" (xy als Platzhalter für ein aktuelles oder latentes Problem des Adressaten).
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