Kreativer Prozess

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Neuere Modelle, die vielfach auf dem Wallas-Ansatz aufbauen, bilden z.T. mehr Phasen ab (s. [[:Kategorie:Kreative Methodiken und Phasen-Modelle|Kategorie der Prozessmodelle]]).
 
Neuere Modelle, die vielfach auf dem Wallas-Ansatz aufbauen, bilden z.T. mehr Phasen ab (s. [[:Kategorie:Kreative Methodiken und Phasen-Modelle|Kategorie der Prozessmodelle]]).
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==Neueres Prozessverständnis==
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===Hauptphasen===
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Nach neuerem Prozessverständnis wird der kreative Prozess in vier Phasen unterteilt:
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# Orientierung: Identifikation zugrunde liegender Probleme und Ausrichtung des Prozesses
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# Generierung: Entwickeln vieler und ausgefallener Ideen, Wahlmöglichkeiten und Lösungsansätze; dieser Abschnitt wurde früher auch als die eigentliche "kreative Phase" angesehen.
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# Optimierung: Auswahl der vielversprechendsten Favoriten und Verfeinern von Rohideen
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# Implementierung: Vorbereiten der Umsetzung, Organisieren von Ressourcen, Realisierung von Lösungen und Nachhalten des Prozessergebnisses
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Jede Phase verfolgt eigene Zielsetzungen und definiert einen eigenen Raum, mit eigenen Techniken, Spielregeln und Denkempfehlungen.
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Die Unterschiedlichkeit aller Phasen macht es in der Praxis, insbesondere in einem Team, notwendig, gemeinsame Vereinbarungen hinsichtlich der aktuellen Phase, ihrer Zielsetzung und Notwendigkeiten zu treffen, um zu einem gewünschten Resultat zu gelangen.
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===Zwischenphasen===
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Vor- und/oder nach den Hauptphasen finden sich sogenannte Zwischenphasen wieder, die einen ergänzenden Charakter besitzen:
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* Präparation (am Anfang, vor der Orientierungsphase): Vorbereitung auf einen anstehenden Prozess
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* Inkubation (zwischen 1. und 2.): Nachdem die Aufgabenstellung bekannt ist Zeit lassen, um unterbewusste Lösungsressourcen anzuzapfen und erste Lösungen zu generieren
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* Separation (im wesentlichen zwischen 2. und 3.): Trennungsphase, um die beiden unterschiedlichen Denkrichtungen und Absichten (Ideen generieren vs. Ideen auswählen und kritisieren) eindeutig auseinanderzuhalten
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* Komparation (zwischen 3. und 4.): Speziell zum Abschluss der 3. Phase kann es zusätzlich angeraten sein, dass bis dahin vorliegende Ergebnis noch einmal mit dem Auftrag (aus Phase 1.) abzugleichen, um ggf. letzte Kurskorrekturen vornehmen zu können
  
  
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==
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* Michael Luther: [[Seminarpaket Kreativitätsmanagement]]. Frankfurt 2014. ISBN 978-3-86936-533-6
 
* Michael Luther: [[Handbuch Kreativitätsmethoden|Das große Handbuch der Kreativitätsmethoden]]. Bonn 2013. ISBN 3941965476
 
* Michael Luther: [[Handbuch Kreativitätsmethoden|Das große Handbuch der Kreativitätsmethoden]]. Bonn 2013. ISBN 3941965476
 
* Mel Rhodes: ''An analysis of creativity.'' in: Phi Delta Kappan 1961 (Vol. 42, No. 7)
 
* Mel Rhodes: ''An analysis of creativity.'' in: Phi Delta Kappan 1961 (Vol. 42, No. 7)

Version vom 22. Februar 2015, 17:19 Uhr

Auf 1 Blick

Der kreative Prozess ist eine der zentralen 4 P-Bausteine/ Hauptkomponenten von angewandter Kreativität (nach Mel Rhodes, 1961; modifiziert nach Michael Luther, 2005); er umfasst die Summe aller Vorgehensweisen und Verfahren, um zu einem Ergebnis oder Resultat zu gelangen.

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Inhaltsverzeichnis

Gegenstand

Die ersten kreativen Prozessmodelle lassen sich bis ins alte Ägypten zurückverfolgen. Neuere Prozessmodelle beruhen fast alle auf dem Ansatz von Graham Wallas, der 1926 in The Art of Thought den kreativen Prozess in Anlehnung an Henri Poincare ursprünglich in vier Phasen unterteilte:

  1. Präparation (Einstimmung, Problembehandlung, Informationssammlung)
  2. Inkubation (Ausbrüten, Reifung)
  3. Illumination (Erleuchtung)
  4. Verifikation (Überprüfung)

Diese Phasen treten jedoch selten in Reinform auf und sind eher rekursiv als linear.

Jede Phase verfolgt eigene Zielsetzungen und definiert einen eigenen Raum, mit eigenen Techniken, Spielregeln und Denkempfehlungen. Die Unterschiedlichkeit aller Phasen macht es in der Praxis, insbesondere in einem Team, notwendig, gemeinsame Vereinbarungen hinsichtlich der aktuellen Phase, ihrer Zielsetzung und Notwendigkeiten zu treffen, um zu einem gewünschten Resultat zu gelangen.

In der Praxis ist es daher notwendig, die Phasen durch einen sogenannten Separator eindeutig zu trennen, um Vermischungen von Ansichten und Wirkungen auszuschließen.

Neuere Modelle, die vielfach auf dem Wallas-Ansatz aufbauen, bilden z.T. mehr Phasen ab (s. Kategorie der Prozessmodelle).


Neueres Prozessverständnis

Hauptphasen

Nach neuerem Prozessverständnis wird der kreative Prozess in vier Phasen unterteilt:

  1. Orientierung: Identifikation zugrunde liegender Probleme und Ausrichtung des Prozesses
  2. Generierung: Entwickeln vieler und ausgefallener Ideen, Wahlmöglichkeiten und Lösungsansätze; dieser Abschnitt wurde früher auch als die eigentliche "kreative Phase" angesehen.
  3. Optimierung: Auswahl der vielversprechendsten Favoriten und Verfeinern von Rohideen
  4. Implementierung: Vorbereiten der Umsetzung, Organisieren von Ressourcen, Realisierung von Lösungen und Nachhalten des Prozessergebnisses

Jede Phase verfolgt eigene Zielsetzungen und definiert einen eigenen Raum, mit eigenen Techniken, Spielregeln und Denkempfehlungen.

Die Unterschiedlichkeit aller Phasen macht es in der Praxis, insbesondere in einem Team, notwendig, gemeinsame Vereinbarungen hinsichtlich der aktuellen Phase, ihrer Zielsetzung und Notwendigkeiten zu treffen, um zu einem gewünschten Resultat zu gelangen.

Zwischenphasen

Vor- und/oder nach den Hauptphasen finden sich sogenannte Zwischenphasen wieder, die einen ergänzenden Charakter besitzen:

  • Präparation (am Anfang, vor der Orientierungsphase): Vorbereitung auf einen anstehenden Prozess
  • Inkubation (zwischen 1. und 2.): Nachdem die Aufgabenstellung bekannt ist Zeit lassen, um unterbewusste Lösungsressourcen anzuzapfen und erste Lösungen zu generieren
  • Separation (im wesentlichen zwischen 2. und 3.): Trennungsphase, um die beiden unterschiedlichen Denkrichtungen und Absichten (Ideen generieren vs. Ideen auswählen und kritisieren) eindeutig auseinanderzuhalten
  • Komparation (zwischen 3. und 4.): Speziell zum Abschluss der 3. Phase kann es zusätzlich angeraten sein, dass bis dahin vorliegende Ergebnis noch einmal mit dem Auftrag (aus Phase 1.) abzugleichen, um ggf. letzte Kurskorrekturen vornehmen zu können


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