Reize

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Auf 1 Blick

Unter Reiz wird in der Neurophysiologie die Anregungen der inneren oder äußeren Umwelt verstanden, die auf ein System (etwa Organismus (z.B. Sinnesorgane oder Muskulatur)) einwirken, und dort eine bestimmte, nicht vom Willen gesteuerte Reaktion (Erlebens- oder Verhaltensweise) auslösen. Eine durch den Reiz bewirkte Erlebens- oder Verhaltensweise wird nachfolgend als Reaktion bezeichnet.

Als weitere Bedeutung ist geläufig: Anreiz: Stimulation, etwas zu tun oder zu lassen.

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Details

Schlagworte in alphabetischer Reihenfolge, die im Zusammenhang mit Reizen von Bedeutung sind:

  • Reizadaption (Reizanpassung): Nach und nach geringere Reizantwort eines Rezeptors auf einen gleichbleibenden Impuls/Reiz; Anpassung des Organismus bzw. betimmter Sinnesorgane, auch zur Verhinderung von Reizüberflutung.
  • Reizdauer: Zeitliche Dauer eines einwirkenden Reizes.
  • Reizdeprivation: s. Reizverarmung.
  • Reizdichte (auch: Reizfrequenz): Zeitliches Verhältnis von Be- und Entlastungsphasen während einer Reizschwelle. Mindestreizstärke, bei der gerade noch eine Reaktion ausgelöst wird.
  • Reizentzug: s. Reizverarmung.
  • Reizfilterung: Selektive Wahrnehmung durch Klassifizierung und Auswahl von Sinneseindrücken auf den unterschiedlichsten Ebenen der Reizverarbeitung; zentrale Fähigkeit zum Überleben in der Umwelt.
  • Reizfrequenz: S. Reizdichte.
  • Reizhäufigkeit: Anzahl der wirksamen Reize in einer Trainings- und/oder Zeiteinheit.
  • Reizintensität (auch Reizstärke): Stärke eines einwirkenden Reizes.
  • Reizkomplexität: S. Reizvariabilität.
  • Reizkonfusion: Absichtliche oder unbeabsichtigte Überlagerung mehrerer empfangener Reize bezüglich Intensität, Inhalt, Stärke, Häufigkeit u/o. weiterer Parameter; kann zur Verwirrung führen, und im absichtlichen Fall auch ein Mittel der unbewussten oder bewussten Manipulation sein.
  • Reiz-Reaktions-Schema/ -Mechanismus (gelegentlich auch "Stimulus-Response-Schema genannt): Ausdruck für eine unmittelbare Verknüpfung eines auslösenden Reizes mit einer automatisch folgenden Reaktion (klassische Konditionierung); ein bekanntes Beispiel dafür ist der Pawlowsche Hund (nach Pawlow).
  • Reizschwelle: Funktionale Bezeichnung für die geringste Stärke einer physiologischen oder chemischen Einwirkung (Reiz) auf einen Organismus / ein Neuron, die im Stande ist, eine entsprechende Reaktion bzw. ein Aktionspotenzial auszulösen; vgl. auch Schwellenpotenzial.
  • Reizsetzung: Bewusstes bzw. geteuertes Setzen eines Reizes bzw. Impulses.
  • Reizstärke: S. Reizintensität.
  • Reizstufenregel (auch: Roux-Prinzip): Aussage, dass ein Reiz für eine Trainingswirksamkeit einen kritischen Schwellenwert überschreiten muss, damit es zu einer Anpassungsreaktion komm; dazu werden Reize in 4 Gruppen eingeteilt (unterschwellig - schwach überschwellig - stark überschwellig - zu starke Reize). Allerdings können gleiche Reize je nach Trainingszustand völlig unterschiedliche Auswirkungen haben; optimal gesetzte/dosierte Reize führen nach dem Reizschwellengesetz im Organismus zu einer Superkompensation.
  • Reizüberflutung (auch Overload): Überforderung eines (Nerven-)Systems/ Organismus durch eingehende Reize (durch Intensität, Umfang und/oder Häufigkeit); Überforderung an Sinneseindrücken, die nicht mehr (richtig) verarbeitet werden können.
  • Reizüberlagerung: Dominierender Reiz (bewusst/unbewusst, erwünscht/unerwünscht), der andere Reize "übertönt"; kann durch gleichartige Sinne oder Überlagerung anderer Sinneseindrücke erfolgen. Wird z.B. in der Schmerztherapie (Reizüberlagerung der Schmerzrezeptoren, führt zu Schmerzreduktion (nach der "Gate-Control-Theory")), aber auch in der Lerntheorie, bewusst und gewünscht eingesetzt; kann im unerwünschten Fall zu Interferenzen (Störungen) führen.
  • Reizumfang: Quantität/ Menge eines einwirkenden Reizes.
  • Reizvariabilität: Einseitigkeit und/oder Vielseitigkeit eines einwirkenden Reizes.
  • Reizverarmung (auch Reizdeprivation): Abnahme der Zahl der Reize (z.B. duch Reizentzug (nicht mehr mit genug neuen Eindrücken gefüttert werden)); Gegenteil von Reizüberflutung.
  • Reizwirkung: S. Reizstufenregel.


Bezug zur Kreativität

Neben vielen weiteren, mit dem "Konstrukt Reiz" in Zusammenhang stehenden Begrifflichkeiten, spielen in der KREATIVITÄT auch viele spezielle "Kreativitätsreize" eine bedeutende Rolle.

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