World Cafe

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Auf 1 Blick

World Cafe (nach Juanita Brown/ David Isaacs, 2005) ist eine kreative Sitzungsmethodik, die, einer traditionellen Besprechung ähnelnd, speziell durch ihre Form der Organisation und der Visualisierung besticht: An Tischen werden separate Gruppen gebildet, die sich, unter der Leitung einer Tischmoderation, jeweils zu einem bestimmten Thema austauschen; dabei halten die Beteiligten die, für sie persönlich wichtigen Punkte visuell auf der "Tischdecke" fest. Nach einer bestimmten, vorher festgelegten, Zeit gibt es eine Pause von 15 Minuten; diese kann im Open Space-Sinne zu einem zusätzlichen wesentlichen Informationspool ausgebaut werden. Danach wählt sich Jeder einen beliebigen neuen Tisch; die Themen an den Tischen bleiben i.d.R. die gleichen. Die Aufgabe der Moderation ist es neben der Eröffnung, Leitung und Zusammenfassung, unter Hilfe von "Tischmoderatoren" jeweils ein "Tischprotokoll" zu erstellen und in einem Plenum ein Abschluss-Ergebnis-Statement (bei größeren Veranstaltungen auch zu Beginn ein Anfangs-Themen-Statement) abzugeben. An einem World Cafe als Großveranstaltung können je nach Ausrichtung bis zu mehreren hundert Personen beteiligt sein.

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Inhaltsverzeichnis

Technikbeschreibung

Die Methodik World Cafe umfasst folgende 5 Basiskomponenten

  1. Setting: Kreieren einer speziellen Umgebung, oft einem "Cafe" nachempfunden
  2. Begrüßung: Der Gastgeber begrüßt und teilt Ziel und "Cafe-Etikette" mit
  3. Arbeit in kleinen Tischgruppen
  4. Runden-Fragen: Jede Runde kann unter einer zentralen Frage stehen; alternativ können die Tische auch an individuellen, vorher bekanntgegebenen Themenstellungen arbeiten
  5. Ernte: In einer gemeinsamen Abschlussrunde sind die Tischgruppen bzw. die Tischmoderationen aufgefordert, ihre Ergebnisse mitzuteilen und ggf. grafisch aufzubereiten

Ausführung

  • Der gesamte Raum wird in kleinere Tischgruppen unterteilt; diese diskutieren unter einem gemeinsamen Oberthema jeweils separat an einem Unterthema für eine festgelegte Zeit. Nach diesen Zeiten (je 10-15 Min., die vorher bekannt sein muss!) gibt es eine Pause von 15 Minuten. Danach wählt sich jeder TN einen beliebigen neuen Tisch.
  • Tische mit beschreibbaren Tischdecken ausrüsten und je Tisch 1 "Tischmoderator" festlegen; die Tischmoderatoren bleiben im gesamten Verlauf des Prozesses an ihrem jeweiligen Tisch.
  • 1. Schritt: Aufgabenstellung visualisieren
    und in kleinere „Tisch-Aufgaben/ -Fragestellungen“ unterteilen
  • Moderation: Jeder Tisch wird durch seinen Tischmoderator durch einen Prozess durchgeführt, der je nach Unterthema und Moderator ganz unterschiedliche Formen annehmen kann. Der Tischmoderator:
    • startet mit einem kurzen (Tisch-) Themen-Statement
    • regt die Diskussion dann mit einer Frage an, die er in die Runde gibt
    • regt die TN dazu an, ihre Gedanken auch schriftlich/ zeichnerisch auf der „Tischdecke“ festuzuhalten
    • animiert die TN, wenn die Diskussion ruhiger wird
    • fast zum Schluss alles zusammen
    • erstellt ein stichwortartiges Tischprotokoll, das er an die Hauptmoderation weiterleitet
  • Die Pausen dienen dem Gedankenaustausch und "geistigen Auftanken".
  • Nach einer Pause sucht sich jeder Teilnehmer einen neuen Tisch, der ihn vom Thema her anzieht.
  • Insgesamt findet je nach Gesamtzeit ein 2- 4-maliger Wechsel statt

Hinweise

  • World Cafe kann recht materialintensiv sein. Insbesondere ist sicherzustellen, dass jeder Tisch mit einer ausreichenden Menge an Stiften, ggf. auch PostIts und je Runde mit einer frischen Tischdecke ausgestattet ist.
  • Die Effektivität dieser Methodik hängt von einer guten Gesamtmoderation und guten Tischmoderationen ab.
  • Das Ergebnis steht und fällt mit einer sauberen Notation aller Ergebnisse – und einer zeitnahen Versendung eines "Protokolls". Die Hauptmoderation bzw. die Veranstaltungsleitung muss daher sicherstellen, dass die Tischprotokolle den Beteiligten anschließend zugesandt werden bzw. zur Verfüpgung stehen.


Nutzen

  • Struktur und Kultur der Methodik fördern das aufmerksame, partizipative Zuhören der Beteiligten, eine themenbezogene Inter-Aktion und den kollektiven Dialog und Wissensaustausch in einer Gruppe.

Vorteile

  • Bewegung, Tisch- und „Mitdenker-Wechsel“ bringt immer wieder neue Perspektiven.
  • der Anreiz, Gedanken auch visuell zu äußern, regt mehrere Sinnessysteme zugleich an.

Nachteile

  • Braucht einen Moderator, der die Methodik kennt – und auch erfahrene "Tischmoderatoren"; Letztere sind für die Themenbegleitung, wie auch für die Nachbereitung und Protokollierung der "Tischergebnisse" verantwortlich.
  • Ist zeit- und vorbereitungsaufwändig.


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