TRIZ

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TRIZ (auch TRIS) ist ein russisches Akronym und steht für: Teorija reschenija isobretatelskich Zadach (zu deutsch: Theorie der erfindenden Problemlösung) (im englischen auch TIPS genannt, für: Theory of Inventing Problem Solving); sie stellt eine hochkomplexe russische Problemlösungsmethodik und Erfindungslehre (nach Genrich Soulovich Altschuller 1954-1956) dar. Altshuller hat bekannte und erfolgreiche Erfinder und ihre Prinzipien modelliert und aus den Ergebnissen einen umfangreichen Werkzeugkasten bzw. Baustein- und Prinzipienset abgeleitet und entwickelt, der verschiedene Methoden/ Vorgehensweisen/ Techniken zur Lösung von Problemen und zur Findung von neuen Lösungen bereit stellt.

TRIZ enthält eine Fülle von einzelnen Formaten, Prinzipien und Gesetzen unterschiedlicher Komplexität und setzt zu seiner wirksamen Nutzung natur- und ingenieurwissenschafliche Kenntnisse voraus; als ein zentrales Element gilt eine Matrix zur Entwicklung und Analyse von Ideen und Lösungen durch Rückgriff auf bewährte Lösungsprinzipien. Aus der Analyse von 40.000 Patentschriften wurden insgesamt 40 Prinzipen erarbeitet. In der Widerspruchsmatrix werden die gemäß der Aufgabe zu verändernden Wunsch-Größen den sich damit nachteilig verändernden weiteren Parametern in abstrakter Form gegenübergestellt. Aus dieser Matrix werden dann für die aktuelle Aufgabe empfohlene Verfahren aus den Lösungsprinzipien abgelesen, die bei gleichen Widersprüchen anderer Aufgaben zu einer Lösung geführt haben.

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Inhaltsverzeichnis

Bestandteile

Die TRIZ-Methodik ist ein hervorragendes Werkzeug, um für spezielle, ursprünglich meist technische Probleme effektive Lösungen zu entwerfen.

Hauptelemente von TRIZ sind die Widerspruchstabelle und die 40 Innovationsprinzipien. Um ein spezifisches Problem erfinderisch zu lösen, sucht der TRIZ-Anwender in der Wiederspruchstabelle nach einer allgemeinen Formulierung der zu lösenden Aufgabe. Diese wird jeweils durch einen zu verbessernden Parameter und einen, davon abhängigen, sich verschlechterndenm Parameter beschrieben. Die Tabelle gibt dann ein oder mehrere allgemeine Lösungsprinzipen vor. Auf Grundlage dieser vorgegebenen allgemeinen Lösungen wird nun nach möglichen spezifischen Problemlösungen gesucht.

40 Innovationsprinzipien

Die 40 Innovationsprinzipien "40 Regeln der Innovation" sind ein zentraler Bestandteil von TRIZ. Als eines der ältesten Elemente der Methodik wurden sie ursprünglich von Altshuller selbst aus den, von ihm untersuchten Arbeiten abgeleitet und zusammengefasst. Sie können als abstrahierte Regeln und Wirkungsweisen verstanden, wie Erfindung bzw. Innovation funktioniert bzw. unterstützt werden kann. Die Regeln sind im Einzelnen:

  1. Zerlegung
  2. Abtrennung
  3. Örtliche Qualität
  4. Asymmetrie
  5. Kopplung
  6. Universalität
  7. Integration (Steckpuppe, Matrjoschka)
  8. Gegengewicht (Gegenmasse)
  9. Vorherige Gegenwirkung (vorgezogene Gegenwirkung)
  10. Vorherige Wirkung (vorgezogene Wirkung)
  11. Prinzip des "vorher untergelegten Kissens" (Prävention)
  12. Äquipotentialität
  13. Funktionsumkehr (Inversion)
  14. Kugelähnlichkeit (Sphäroidalität)
  15. Dynamisierung
  16. Partielle oder überschüssige Wirkung
  17. Übergang zu anderen Dimensionen (Übergang zur höheren Dimension)
  18. Ausnutzung mechanischer Schwingungen
  19. Periodische Wirkung
  20. Kontinuität der nützlichen Wirkung (Kontinuität der Wirkprozesse)
  21. Prinzip des Durcheilens (Überspringen)
  22. Umwandlung von Schädlichem in Nützliches
  23. Rückkopplung (Feedback)
  24. Prinzip des "Vermittlers"
  25. Selbstbedienung
  26. Kopieren
  27. Billige Kurzlebigkeit anstelle teurer Langlebigkeit
  28. Ersetzen des mechanischen Systems (Ersatz mechanischer Wirkprinzipien)
  29. Anwendung von Pneumo- und Hydrosystemen
  30. Anwendung biegsamer Hüllen und dünner Folien
  31. Verwendung poröser Werkstoffe
  32. Farbveränderung
  33. Gleichartigkeit (Homogenität)
  34. Beseitigung und Regenerierung der Teile
  35. Veränderung der physikalischen und chemischen Eigenschaften (Veränderung des Aggregatzustandes)
  36. Anwendung von Phasenübergängen
  37. Anwendung der Wärmeausdehnung
  38. Anwendung starker Oxydationsmittel
  39. Anwendung eines trägen Mediums (Verwendung eines inerten Mediums)
  40. Anwendung von Verbundwerkstoffen (Anwendung zusammengesetzter Stoffe)



Variationen

Mit TRIZ verwandte Methhodiken (z.T. vom Originalentwickler selbst, z.T. neuere Variationen oder Weiterentwicklungen) sind ARIZ, SIT/ ASIT, TIPS..


Literatur

Weblinks

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