Brainstorming klassisch

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Das klassische Brainstorming stellt mehr einen "Gattungsbegriff" für eine Gruppe von Kreativitätstechniken bzw. Problemlösemethoden dar, deren wesentliches Merkmal das freie, spontane Gedankenäußern ohne unmittelbare Bewertung ist, um möglichst viele, neue und ungewöhnliche Ideen zu erzeugen. Gleichzeitig ist es eine Technik des freien Ideensammelns auf Zuruf (nach Osborn, weiterentwickelt durch Clark), unter Beachtung einiger Grundprinzipien -regeln; es ist vor allem in einer Gruppe sinnvoll, aber auch einzeln möglich. Als wesentlichste Prinzipien/ Regeln bei einem Brainstorming gelten:

  • Quantität vor Qualität
  • Keine Kritik oder Bewertung
  • Alle Ideen werden visualisiert
  • Je ausgefallener desto besser
  • Es gibt kein geistiges Eigentum (Anknüpfen ist erlaubt).

Brainstorming ist eine der klassischsten Ideenfindungstechniken; es wird, weil heute oft fälschlich angewandt, in seinem Wert unterschätzt. Die Ursprünge lassen sich etwa 400 Jahre zurückverfolgen bis in das alte Indien, wo eine vergleichbare Methode unter dem Namen Prai-Barshana bekannt war und von Hindu-Gelehrten angewandt wurde; Osborn benannte seine Neuentwicklung nach dem Prinzip dieser Methode, nämlich "using the brain to storm a problem" (deutsch: Das Gehirn nutzen, um ein Problem zu "erstürmen").

Im Laufe der Zeit sind viele Variationen mit eigenständigen Namen entstanden, wie z.B. Rawlinson-Brainstorming, Quickstorming, ...; das Prinzip und die Vorgehensweise ist bei einer überwiegenden Anzahl dieser Variationen identisch.

Das Koinonia (nach Michalko) unterscheidet sich in einem Punkt graduell von der klassischen Variante, indem es sich bewusst nur aus Spezialisten aus dem entsprechenden Fachgebiet zusammensetzt - im Gegensatz zu den meisten Brainstorming-Variationen, die bewusst die Hinzuziehung externer "Nicht-Fachleute" empfehlen. Eine weitere von unzähligen Variationen, mit einer graduell eigenen Ausrichtung, ist das Value Brainstorming, bei dem die zugrundeliegenden Werte, z.B. hinter Vorannahmen und Befürchtungen in Bezug auf ein Problem erfasst werden und als Ausgangspunkt eines erweiterten Problemverständnisses für nachfolgende neue Lösungssuchen genutzt werden.

Viele weiterführenden Kreativitätstechniken basieren auf den Verfahrensschritten und Regeln des Brainstormings und nutzen, zumindest in einem Verfahrensschritt, das zugrundeliegende Prinzip der freien Assoziation, um Ideen zu generieren.

Literatur

  • James M. Higgins, Gerold G. Wiese: Innovationsmanagement. Springer-Verlag 1996
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