BarCamp

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BarCamp* (nach Tim O'Reilly, 2005) bezeichnet eine, dem Open Space vergleichbare Veranstaltungsmethodik und stellt eine offene, partizipative "Themenkonferenz", manchmal auch "Un-Konferenz" genannt, dar, die jüngeren Ursprungs ist. Auch FOO-Camp genannt (Friends of (Tim) O’Reilly, auf den sie zurückgeht) wurde sie 2005 entwickelt, um mit dem geringstmöglichen Maß an "Zwängen" und Konventionen ein größtmögliches Maß an gewünschten Ergebnissen zu erzielen. Ihr Charakter kann entwickelnder (Ideenkonferenz) oder informeller (Wissenskonferenz) Natur sein; sie baut auf einem starken Partizipationsgedanken auf und kann auch Elemente der neuen Flash Mob-Bewegung beinhalten.

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Inhaltsverzeichnis

Technikbeschreibung

Die Grundprinzipien und -gesetze des BarCamp-Gedankens:

  1. Sprich über das BarCamp
  2. Blog über das BarCamp
  3. Wer präsentieren will, muss sich eintragen und ankündigen.
  4. Jedes Intro zur Vorstellung einer Präsentation ist nur 3 Worte lang
  5. Es gibt so viele Präsentationen zur gleichen Zeit, wie es die Möglichkeiten erlauben.
  6. Es gibt keine vorgefertigte Zeitliste – alles entscheidet sich vor Ort
  7. Präsentationen dauern solange, wie sie dauern, oder bis der nächste Zeitslot beginnt.
  8. Wer das erste Mal bei einem BarCamp ist, MUSS präsentieren (oder sich auf eine andere Form inter-aktiv miteinbringen)

Ausführung

Grundlegende Empfehlungen zum Ablauf der "Nicht-Konferenz" BarCamp:

  1. Der Ablaufplan für sämtliche Präsentationen, die mit der Einladung schon abgefragt werden können, aber nicht müssen, wird erst am Tag selbst erstellt. Fachkundige Teilnehmer können sich durch eigene Vorträge oder Diskussionsangebote einbringen; die Vorschläge dazu werden auf einer Wadntafel öffentlich sichtbar gemacht und i.d.R. durch die Teilnehmer selbst koordiniert. Beginn und Raum der Sessions wird im Allgemeinen am Morgen des Veranstaltungstages festgelegt.
  2. Die anwesenden Teilnehmer wählen die Demos bzw. Präsentationen aus, die sie sehen wollen. Grundsatz: Die Teilnehmer bestimmen, was gesprochen wird, nicht der Veranstalter.
  3. Zu Begin einer Präsentation sollen sich die Präsentierenden in 3 Worten (3 "Tags") vorstellen.
    Alle Präsentierenden sind verantwortlich dafür, dass sämtliche Mitschriften, Folien, Audio und Video ihrer Präsentationen im Web veröffentlich werden zum Nutzen sowohl der Teilnehmer als auch derjenigen, die nicht selbst anwesend sein können.
  4. Eine anfängliche Eröffnung, wie auch eine abschließende Zusammenfassung in der Gesamtgruppe wird empfohlen.

Hinweise

  • Der BarCamp-Ansatz lässt sich auch mit anderen Formaten methodisch verbinden; z.B. können methodische Elemente des Open Space-Ansatzes einem BarCamp Kontur und Richtung geben.
  • BarCamps können Präsentationen ebenso beinhalten, wie Diskussionen und Interaktion der Teilnehmer untereinander.
  • Partizipativer Grundgedanke: Teilnehmer müssen entweder eine Präsentation oder eine Session abhalten oder aber bei einer mithelfen, oder sonstwie als Freiwilliger zum Gelingen der Veranstaltung beitragen.


Variationen

* Namensalternativen bekannt

Barcamp ist auch unter dem Namen FOO-Camp (zurückgehend auf "Friends of O'Reilly"; den Entwickler des BarCamp-Gedankens) oder auch Un-Konferenz bekannt.


Nutzen

  • Themenbezogener Gedankenaustausch mit Präsentations- und Diskussionselementen, um, bezogen auf eine Thematik, den Stand der Dinge und die unterschiedlichen Perspektiven zwanglos in Erfahrung zu bringen, wobei von den Beteiligten ein hoher Eigenanteil gefordert wird.
  • Die Selbstbestimmung garantiert in der Regel eine bunte Vielfalt an Themen und Präsentationen.

Vorteile

  • Zwangloser Gedankenaustausch zu selbstgewählten (oder auch festgelegten) Themen.
  • Betroffene werden aktiv und hierarchieübergreifend in Problemlösungsprozesse eingebunden.
  • Element der Freiwilligkeit und Offenheit produziert völlig unerwartete Ergebnisse.
  • Situative Integration nahezu des gesamten Repertoires an Kreativtechniken.

Nachteile

  • Verlangt von allen Beteiligten ein Höchstmaß an Flexibilität.
  • Hohe Erwartungen an Ergebnisse dürfen nicht gestellt werden, weil sich Ergebnisse immer nur nach dem Engagement der Beteiligten in Abstimmung mit dem Setting richten; dh. dass ein BarCamp auch vollkommen ergebnislos enden kann.


Charakter

Bei einem Barcamp können sich fachkundige Teilnehmer durch eigene Vorträge oder Diskussionsangebote einbringen. Beginn und Raum der Sessions wird i.a. am Morgen des Veranstaltungstages festgelegt.

Allerdings gibt es auch sog. generische BarCamps, bei denen alle Teilnehmer auf einem anderen Wissensstand sind. Als Vorteil wird hier oft gesehen, dass die "Unwissenden" Fragen stellen können, die von den "Fachleuten" oft übersehen werden und neuen Wind in eine Diskussion bringen können.

Differenzierung

FOO-Camp vs. BarCamp

Aktuell gilt als Unterschied zwischen einem FOO-Camp und einem BarCamp, dass eine Teilnahme an einem FOO-Camp nur mit Einladung möglich ist, wohingegen bei einem BarCamp (theoretisch) jeder teilnehmen kann; in der Praxis verwischen, alleine aus organisatorischen Gründen, allerdings die Grenzen und verschieben sich allgemein oft in Richtung einer einladungsorientierten Veranstaltung.

Open Space vs. BarCamp

Sowohl das BarCamp- wie auch das Open Space-Format verfügen auf der Grundlage eines partizipativen Ansatzes über eine Reihe von Gemeinsamkeiten, unterscheiden sich aber in einigen wesentlichen Punkten deutlich voneinander. Nachfolgend findet sich eine Übersicht über wesentliche Eckpunkte.

Bereich Open Space Barcamp
Leitgedanke Offener Raum Unkonferenz
Herleitung Großgruppenverfahren Blogger-/ IT-Szene
Eignung Großgruppen Großgruppen
Charakter
  • Ideen-/ Problemlösungstagung
  • Strategie-/ Visionstagung
  • entwickelnd (Ideenkonferenz)
  • informell (Wissenskonferenz)
Umfang Standard: 2-3 Tage Standard: 1 Tag
Prinzip für Teilnehmer Ein "Geschenk" mitbringen

in Form eines Beitrags (Präsentation, Vortrag, Beispiel)

Im Rahmen des Dachthemas (Fokus)

Anliegen und brennende Fragen einbringen

Partizipation Alle an einem Thema Interessierten i.d.R. fachkundige Teilnehmer
"Gesetze"
  • "2 Füße"
  • "Hummeln und Schmetterlinge
*
Orientierung Themen und Zeiten werden vor Ort festgelegt Themen und Zeiten werden vor Ort festgelegt
Agenda Aushang an der Wand oft im Internet
Leitung Moderator meist kein Moderator
Hierarchie/ Kontrolle verpönt verpönt
Sitzungslänge i.d.R. 60-90 Min. o. länger i.d.R. 30 Min.
Sitzungsablauf grundsätzlich frei

(Schwerpunkt: Gedankenaustausch)

vorgeschlagen:
  1. Präsentation zum Thema
  2. Diskussion
Medieneinsatz

(Schwerpunkt)

klassisch (Pinwand etc.) digital (Twitter, Beamer, Tablets u.W.m.)
Einsatz sozialer Medien peripher zentral
Dokumentation Workshopberichte als Printout oder Mediengalerie Workshopberichte in Wiki- oder Forenplattformen einspeisen
Resultate gerne, aber vom Ansatz her ergebnisoffen ergebnisoffen bzw. oft auch nur informativer Natur
Besonderes Betonung des Gesetzes der 2 Füße wer erstmalig teilnimmt, soll eine aktive Rolle einnehmen
Vorteil hoher Aufforderungscharakter

bei gleichzeitigem Höchstmaß an Eigenverantwortung

durch den Einsatz sozialer Medien

findet die Diskussion auf mehreren Ebenen gleichzeitig statt

Follow up
  • "Wasimmer passiert, passiert"
  • "Wenn es vorbei ist, ist es vorbei"
Diskussion kann in sozialen Netzwerken weitergehen


Einzelnachweise

  • Erich Kolenaty: Ähnlichkeiten und Unterschiede von BarCamp und OpenSpace.


Literatur


Links

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