Gedächtnis
Im Gegensatz zum Gehirn stellt das Gedächtnis kein Organ von Lebewesen dar, sondern eine reine Funktion; es definiert sich als die Fähigkeit des Nervensystems, aufgenommene Informationen (z.B. erlerntes Wissen) zu behalten/zu speichern, zu ordnen, zu verknüpfen und wieder abzurufen/zu erinnern.
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Modell
Mehrspeichermodell
Die heute (Stand 2022) noch gültige modellhafte funktionale Dreiteilung des Gedächtnis' geht zurück auf das Mehrspeichermodell (auch Drei-Speicher-Modell genannt), das von den Psychologen Richard C. Atkinson und Richard M. Shiffrin 1968 vorgeschlagen wurde, um den Prozess der Informationsaufnahme, -verarbeitung und -speicherung beim Menschen, und den Prozess der Erinnerungsbildung zu erklären. Sie wurde dem Wissensstand entsprechend bis heute als Grundlage benutzt und immer wieder ergänzt und weiter verfeinert.
Dem aktuell gültigen Modell nach besteht das Gedächtnis aus drei Subsystemen:
- Ultrakurzzeitgedächtnis oder sensorisches/r Gedächtnis/ Speicher (flüchtiger Speicher für sensorische Informationen)
- Kurzzeitgedächtnis (Speichersystem mit begrenzter Kapazität zur Zwischenspeicherung)
- Langzeitgedächtnis (unbegrenzt aufnahmefähiger und zeitüberdauernder Speicher)
Kreativität und Gedächtnis
Ein gutes Gedächtnis fördert die Kreativität und umgekehrt. Insbesondere "Lernen" und das "Ausdenken immer neuer Lösungen" etwa führen dazu, dass im Gehirn neue und auch ungewöhnliche Verknüpfungen angelegt werden; diese kommen wechselweise auch der Gedächtnisleistung zugute. In Summe: Kreativität lässt sich trainieren und (weiter-)entwickeln - das Gedächtnis auch.
Bekannte Namen
Insbesondere Frederick Vester wurde durch seine Theorie der Lernbiologie und das Postulat der verschiedenen Lerntypen (i.S.v. Informationsaufnahmepräferenzen) auf dem Gebiet der Gedächtnisforschung und -publikation weltbekannt.