Split Brain-Modell

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Aufgrund seiner anatomischen und medizinischen Untersuchungen des menschlichen Gehirns unterschied Roger Sperry in seinem Geschichte gewordenen '''Split-Brain-Modell''' nicht nur anatomisch zwischen zwei Großhirnhälften, sondern auch funktional zwischen zwei „Denk- und Verhaltenstypen": logisch-analytische Menschen ("Linkshirnler") und phantasievoll-intuitive Personen ("Rechtshirnler"). Das Modell besaß, obwohl schon Mitte der 70-er Jahre entworfen, lange Gültigkeit; es findet auch heute noch in nahezu jedem Buch über Kreativität Eingang und dient noch immer als Basis für ein stark vereinfachtes Gehirnmodell und einen oft sehr vereinfachenden digitalen oder sogar polaren Ansatz (schwarz-weiß, Linkshirn-Rechtshirn, Logik-Phantasie), versus einem analogen Denken, in dem mehr als zwei Möglichkeiten vorkommen. Dazu ist aus heutiger Sicht (Stand 2010) dreierlei anzumerken: 1) Sperry machte seine Untersuchungen nur an Epileptikern, niemals an Menschen ohne neuronale Störungen. 2) Die Wissenschaft zeichnet aktuell ein viel komplexeres Bild des Gehirns und weiß mittlerweile auch, dass beim Ausfall einer Gehirnhälfte alle Funktionen ohne wahrnehmbare Einschränkungen von der anderen übernommen werden können. 3) Das Gehirn besitzt eine Vielzahl von Arealen und Regionen, deren Funktion bis heute nur in Ansätzen erforscht sind.
 
Aufgrund seiner anatomischen und medizinischen Untersuchungen des menschlichen Gehirns unterschied Roger Sperry in seinem Geschichte gewordenen '''Split-Brain-Modell''' nicht nur anatomisch zwischen zwei Großhirnhälften, sondern auch funktional zwischen zwei „Denk- und Verhaltenstypen": logisch-analytische Menschen ("Linkshirnler") und phantasievoll-intuitive Personen ("Rechtshirnler"). Das Modell besaß, obwohl schon Mitte der 70-er Jahre entworfen, lange Gültigkeit; es findet auch heute noch in nahezu jedem Buch über Kreativität Eingang und dient noch immer als Basis für ein stark vereinfachtes Gehirnmodell und einen oft sehr vereinfachenden digitalen oder sogar polaren Ansatz (schwarz-weiß, Linkshirn-Rechtshirn, Logik-Phantasie), versus einem analogen Denken, in dem mehr als zwei Möglichkeiten vorkommen. Dazu ist aus heutiger Sicht (Stand 2010) dreierlei anzumerken: 1) Sperry machte seine Untersuchungen nur an Epileptikern, niemals an Menschen ohne neuronale Störungen. 2) Die Wissenschaft zeichnet aktuell ein viel komplexeres Bild des Gehirns und weiß mittlerweile auch, dass beim Ausfall einer Gehirnhälfte alle Funktionen ohne wahrnehmbare Einschränkungen von der anderen übernommen werden können. 3) Das Gehirn besitzt eine Vielzahl von Arealen und Regionen, deren Funktion bis heute nur in Ansätzen erforscht sind.
  
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Version vom 16. Mai 2010, 09:57 Uhr

Aufgrund seiner anatomischen und medizinischen Untersuchungen des menschlichen Gehirns unterschied Roger Sperry in seinem Geschichte gewordenen Split-Brain-Modell nicht nur anatomisch zwischen zwei Großhirnhälften, sondern auch funktional zwischen zwei „Denk- und Verhaltenstypen": logisch-analytische Menschen ("Linkshirnler") und phantasievoll-intuitive Personen ("Rechtshirnler"). Das Modell besaß, obwohl schon Mitte der 70-er Jahre entworfen, lange Gültigkeit; es findet auch heute noch in nahezu jedem Buch über Kreativität Eingang und dient noch immer als Basis für ein stark vereinfachtes Gehirnmodell und einen oft sehr vereinfachenden digitalen oder sogar polaren Ansatz (schwarz-weiß, Linkshirn-Rechtshirn, Logik-Phantasie), versus einem analogen Denken, in dem mehr als zwei Möglichkeiten vorkommen. Dazu ist aus heutiger Sicht (Stand 2010) dreierlei anzumerken: 1) Sperry machte seine Untersuchungen nur an Epileptikern, niemals an Menschen ohne neuronale Störungen. 2) Die Wissenschaft zeichnet aktuell ein viel komplexeres Bild des Gehirns und weiß mittlerweile auch, dass beim Ausfall einer Gehirnhälfte alle Funktionen ohne wahrnehmbare Einschränkungen von der anderen übernommen werden können. 3) Das Gehirn besitzt eine Vielzahl von Arealen und Regionen, deren Funktion bis heute nur in Ansätzen erforscht sind.

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