Multiple Kreativitäten
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− | '''Multiple Kreativitäten''' ist ein von [[Michael M Luther|Luther]] (2009) entwickeltes konzeptionelles Rahmenwerk, in Anlehnung an das Konzept der [[Multiple Intelligenzen|Multiplen Intelligenzen]] von [[Howard Gardner]]; es begreift Kreativität nicht als unidimensionale Entität, sondern als einen Komplex aus unterschiedlichen kreativen Feldern, die sich, auf der Basis eines zentralen Grundverständnisses, jeweils individuell definieren. | + | <div style="border:1px solid #BFB086; background-color:#ffebac; padding:0.2em 0; margin:0; font-size: 110%; font-weight:bold; text-indent:0.5em; margin-top:1.5em;">Auf 1 Blick</div> |
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+ | '''Multiple Kreativitäten''' ist ein von [[Michael M Luther|Michael Luther]] (2009) entwickeltes konzeptionelles Rahmenwerk, in Anlehnung an das Konzept der [[Multiple Intelligenzen|Multiplen Intelligenzen]] von [[Howard Gardner|Gardner]]; es begreift Kreativität nicht als unidimensionale Entität, sondern als einen Komplex aus unterschiedlichen kreativen Feldern, die sich, auf der Basis eines zentralen Grundverständnisses, jeweils individuell definieren. | ||
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− | Ausgangspunkt ist die Tatsache, dass von Kreativität in der Praxis sehr unterschiedliche Begrifflichkeiten und Anwendungsfelder existieren, die sich zum Teil deutlich voneinander unterscheiden und Kreativität jeweils autark definieren. Multiple Kreativitäten beschreibt einen Denkansatz und ein Rahmenwerk, in dem unterschiedliche Ausprägungsformen von Kreativität, wie z.B. Kunst, Werbung, Innovation und weitere Felder mit eigenen Anforderungsprofilen, Definitionen, Gesetzmäßigkeiten, "Werkzeugen" und Formaten, obwohl z.T. sehr unterschiedlich ausgeprägt | + | Ausgangspunkt ist die Tatsache, dass von [[KREATIVITÄT|Kreativität]] in der Praxis sehr unterschiedliche Begrifflichkeiten und Anwendungsfelder existieren, die sich zum Teil deutlich voneinander unterscheiden und Kreativität jeweils autark definieren. Multiple Kreativitäten beschreibt einen Denkansatz und ein Rahmenwerk, in dem unterschiedliche Ausprägungsformen von Kreativität, wie z.B. Kunst, Werbung, Innovation und weitere Felder mit eigenen Anforderungsprofilen, Definitionen, Gesetzmäßigkeiten, "Werkzeugen" und Formaten als gleichberechtigte Formen von Kreativität nebeneinanderstehen, obwohl sie z.T. sehr unterschiedlich ausgeprägt sind. |
Das Konzept respektiert, dass jedes Feld einen eigenen Definitionsansatz verfolgt und verzichtet bewusst darauf, eine allgemeine enge Begrifflichkeit für das Konstrukt Kreativität festzuschreiben. Es gibt vielmehr eine gemeinsame, weitgefasste Definition als Rahmen an, die von jedem Feld unterschiedlich interpretiert werden kann. | Das Konzept respektiert, dass jedes Feld einen eigenen Definitionsansatz verfolgt und verzichtet bewusst darauf, eine allgemeine enge Begrifflichkeit für das Konstrukt Kreativität festzuschreiben. Es gibt vielmehr eine gemeinsame, weitgefasste Definition als Rahmen an, die von jedem Feld unterschiedlich interpretiert werden kann. | ||
− | Im Einzelnen werden 4 Kategorien mit je 2 Polen (Beispiel: [[Expressive Kreativität|expressive Kreativität]]) unterschieden; jeder Pol umfasst 4 autarke kreative Domänen (Beispiel: Schauspielerische Kreativität), die sich ggf. weiter unterteilen können (Beispiel: Theater). | + | Im Einzelnen werden 4 Kategorien mit je 2 Polen (Beispiel: [[Expressive Kreativität|expressive Kreativität]]) unterschieden; jeder Pol umfasst 4 autarke kreative Domänen (Beispiel: ''Schauspielerische Kreativität''), die sich ggf. weiter unterteilen können (Beispiel: ''Theater''). |
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Der Vorteil des Multiple Kreativitäten-Ansatzes ist, dass er Kreativität aus dem Mythos der "Einseitigkeit" herausführt und damit auch aus dem Definitionsdilemma entlässt. Er schafft einen Rahmen für die gegenseitige Anerkennung und Vereinigung aller existierenden Kreativitätsfelder, unter vollständiger Beibehaltung der Feldindividualitäten; damit legt er auch den Grundstein für eine Anerkennung von Kreativität als eigenständiges autonomes Wissenschaftsgebiet. | Der Vorteil des Multiple Kreativitäten-Ansatzes ist, dass er Kreativität aus dem Mythos der "Einseitigkeit" herausführt und damit auch aus dem Definitionsdilemma entlässt. Er schafft einen Rahmen für die gegenseitige Anerkennung und Vereinigung aller existierenden Kreativitätsfelder, unter vollständiger Beibehaltung der Feldindividualitäten; damit legt er auch den Grundstein für eine Anerkennung von Kreativität als eigenständiges autonomes Wissenschaftsgebiet. | ||
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+ | * Michael Luther: [[Handbuch Kreativitätsmethoden|Das große Handbuch der Kreativitätsmethoden]]. Bonn 2013. ISBN 3941965476 | ||
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[[Kategorie:Absichtliche Kreativität]] | [[Kategorie:Absichtliche Kreativität]] |
Version vom 30. September 2013, 21:58 Uhr
Multiple Kreativitäten ist ein von Michael Luther (2009) entwickeltes konzeptionelles Rahmenwerk, in Anlehnung an das Konzept der Multiplen Intelligenzen von Gardner; es begreift Kreativität nicht als unidimensionale Entität, sondern als einen Komplex aus unterschiedlichen kreativen Feldern, die sich, auf der Basis eines zentralen Grundverständnisses, jeweils individuell definieren.
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Gegenstand
Ausgangspunkt ist die Tatsache, dass von Kreativität in der Praxis sehr unterschiedliche Begrifflichkeiten und Anwendungsfelder existieren, die sich zum Teil deutlich voneinander unterscheiden und Kreativität jeweils autark definieren. Multiple Kreativitäten beschreibt einen Denkansatz und ein Rahmenwerk, in dem unterschiedliche Ausprägungsformen von Kreativität, wie z.B. Kunst, Werbung, Innovation und weitere Felder mit eigenen Anforderungsprofilen, Definitionen, Gesetzmäßigkeiten, "Werkzeugen" und Formaten als gleichberechtigte Formen von Kreativität nebeneinanderstehen, obwohl sie z.T. sehr unterschiedlich ausgeprägt sind.
Das Konzept respektiert, dass jedes Feld einen eigenen Definitionsansatz verfolgt und verzichtet bewusst darauf, eine allgemeine enge Begrifflichkeit für das Konstrukt Kreativität festzuschreiben. Es gibt vielmehr eine gemeinsame, weitgefasste Definition als Rahmen an, die von jedem Feld unterschiedlich interpretiert werden kann.
Im Einzelnen werden 4 Kategorien mit je 2 Polen (Beispiel: expressive Kreativität) unterschieden; jeder Pol umfasst 4 autarke kreative Domänen (Beispiel: Schauspielerische Kreativität), die sich ggf. weiter unterteilen können (Beispiel: Theater).
Vorteil
Der Vorteil des Multiple Kreativitäten-Ansatzes ist, dass er Kreativität aus dem Mythos der "Einseitigkeit" herausführt und damit auch aus dem Definitionsdilemma entlässt. Er schafft einen Rahmen für die gegenseitige Anerkennung und Vereinigung aller existierenden Kreativitätsfelder, unter vollständiger Beibehaltung der Feldindividualitäten; damit legt er auch den Grundstein für eine Anerkennung von Kreativität als eigenständiges autonomes Wissenschaftsgebiet.
Literatur
- Michael Luther: Das große Handbuch der Kreativitätsmethoden. Bonn 2013. ISBN 3941965476