Open Space
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* Erich Kolenaty: ''Ähnlichkeiten und Unterschiede von BarCamp und OpenSpace''. | * Erich Kolenaty: ''Ähnlichkeiten und Unterschiede von BarCamp und OpenSpace''. | ||
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Version vom 26. Dezember 2014, 01:17 Uhr
Open Space (Harrison Owen, um 1985) ist der Name einer Konferenzmethodik, die in einem vollkommen offenen Rahmen/ Raum (Open Space) mit einer vorgegebenen Minimalstruktur, basierend auf einigen Grundprinzipien, Ideen fördert und den Beteiligten (nicht den Auftraggebern!) Verantwortung über den Prozess zuschreibt. Sie dauert im Original 2-3 Tage, ist sehr materialintensiv und mit ungewissem, jedoch meist sehr produktivem Ausgang; besonders eignet sie sich für den Einsatz in Großgruppen.
Wesentliche Elemente dabei sind:
- Freiwillig anwesende Teilnehmer,
- großer Stuhlkreis,
- vorhandene Aufgabenstellung,
- erfahrene Moderation,
- entsprechende Räumlichkeiten für Kleingruppen,
- Materialausstattung (Moderation, Notation, Vervielfältigung).
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Historie
Der Legende nach wurde der Grundstein für Open Space gelegt, als Harrison Oqen nach einem Workshopwochenende frustriert feststellte, dass die Teilnehmer mehr Zeit und Energie in die Pause und die Pausengespräche investierten, als in die eigentlichen Programmeinheiten. Das führte zu der Frage "Warum ist das so?" und nachfolgend zu der Frage "Was müsste eigentlich passieren, um die Teilnehmer wirksam und nachhaltig zu aktivieren?".
Differenzierung
Open Space vs. Zukunftswerkstatt
Obwohl beide Methodiken sich auch als sogenannte Großgruppenverfahren eignen, gibt es einige wesentliche Unterschiede:
Open Space
Der "offene Raum" setzt auf eine weitestgehende Freiheit, verbunden mit einer maximalen Ergebnisoffenheit. Die Devise dabei: "Wasimmer geschieht, geschieht". Damit ist aber der Verlauf nur bedingt steuerbar und die Resultate zwar erhofft und erwünscht, aber letztlich nicht garantiert.
Zukunftswerkstatt
Im Unterschied dazu handelt es sich bei der Zukunftswerkstatt eher um ein klassisches Verfahren mit einer hohen Ergebnisorientierung und einer entsprechenden weitestgehenden Stauerung. Darüberhinaus weist die Zukunftswerkstatt getreu ihrem Motto "Betroffene zu Beteiligten machen" eine Besonderheit aus, die sie von den meisten anderen Methodiken und Großgruppenverfahren unterscheidet: Sie startet mit einer "Motzphase" und einem Kritikfokus, um den Teilnehmern in Bezug auf einen negativen AUsgangszustand die Gelegenheit zu bieten, zunächst ihre schlechten Gefühle verbalisieren und "abladen" zu dürfen.
Open Space vs. BarCamp
Sowohl das Open Space- wie auch das BarCamp-Format verfügen auf der Grundlage eines partizipativen Ansatzes über eine Reihe von Gemeinsamkeiten, unterscheiden sich aber in einigen wesentlichen Punkten deutlich voneinander. Nachfolgend findet sich eine Übersicht über wesentliche Eckpunkte.
wird derzeit ausgebaut --Creapedia (Diskussion) 13:08, 31. Okt. 2013 (CET)
Bereich | Open Space | Barcamp |
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Leitgedanke | Offener Raum | Unkonferenz |
Herleitung | Großgruppenverfahren | Blogger-/ IT-Szene |
Eignung | Großgruppen | Großgruppen |
Charakter |
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Umfang | Standard: 2-3 Tage | Standard: 1 Tag |
Prinzip für Teilnehmer | Ein "Geschenk" mitbringen
in Form eines Beitrags (Präsentation, Vortrag, Beispiel) |
Im Rahmen des Dachthemas (Fokus)
Anliegen und brennende Fragen einbringen |
Partizipation | Alle an einem Thema Interessierten | i.d.R. fachkundige Teilnehmer |
"Gesetze" |
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* |
Orientierung | Themen und Zeiten werden vor Ort festgelegt | Themen und Zeiten werden vor Ort festgelegt |
Agenda | Aushang an der Wand | oft im Internet |
Leitung | Moderator | meist kein Moderator |
Hierarchie/ Kontrolle | verpönt | verpönt |
Sitzungslänge | i.d.R. 60-90 Min. o. länger | i.d.R. 30 Min. |
Sitzungsablauf | grundsätzlich frei
(Schwerpunkt: Gedankenaustausch) |
vorgeschlagen:
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Medieneinsatz
(Schwerpunkt) |
klassisch (Pinwand etc.) | digital (Twitter, Beamer, Tablets u.W.m.) |
Einsatz sozialer Medien | peripher | zentral |
Dokumentation | Workshopberichte als Printout oder Mediengalerie | Workshopberichte in Wiki- oder Forenplattformen einspeisen |
Resultate | gerne, aber vom Ansatz her ergebnisoffen | ergebnisoffen bzw. oft auch nur informativer Natur |
Besonderes | Betonung des Gesetzes der 2 Füße | wer erstmalig teilnimmt, soll eine aktive Rolle einnehmen |
Vorteil | hoher Aufforderungscharakter
bei gleichzeitigem Höchstmaß an Eigenverantwortung |
durch den Einsatz sozialer Medien
findet die Diskussion auf mehreren Ebenen gleichzeitig statt |
Follow up |
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Diskussion kann in sozialen Netzwerken weitergehen |
Literatur
- Michael Luther: Das große Handbuch der Kreativitätsmethoden. Bonn 2013. ISBN 3941965476
- Michael Luther, Jutta Gründonner: Königsweg Kreativität. Paderborn 1998 ISBN 3-87387-379-6
- Harrison Owen: Open Space Technology: A User's guide. Bellevue 1997.2
Einzelnachweise
- Erich Kolenaty: Ähnlichkeiten und Unterschiede von BarCamp und OpenSpace.